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Ecofinia (Vivani / iChoc): Schokolade plastikfrei verpackt

Alexander Kuhlmann und Monika Noack von Ecofinia auf der Messe "BioFach"

Wer die Schokolade von Ecofinia kauft und sie öffnet, wird sich im ersten Moment möglicherweise wundern. So ist auf der Verpackung klar das „plastic-free“-Label zu erkennen, aber um die Schokolade ist eine Folie gewickelt, die verdächtig wie eine Plastikverpackung aussieht. Endsprechend häufig erhalten wir bei solchen Produkten Scans unserer App-Nutzer, die sich über die vermeintliche Plastikverpackung ärgern. Es handelt sich hierbei jedoch um eine alternative Verpackung aus Holzfasern! Bis diese Alternative umgesetzt werden konnte, hat es einige Zeit gedauert. Dies lag vor allem an den vielen Prozessen, die umgestellt werden mussten.

So produziert Ecofinia schon seit dem Jahr 2000 Schokolade in der Weinrich Schokoladenfabrik in Herford. Die Idee zu einer Schokolade, die ohne Plastik eingepackt werden kann, kam mit der Einführung der Produktserie „iChoc“ im Jahr 2015. Alexander Kuhlmann, Verantwortlicher für Marketing bei Ecofinia, berichtet uns: „Wir saßen klassisch am Round Table zusammen und haben uns Gedanken gemacht: Wie können wir Nachhaltigkeit konsequent umsetzen? Dabei hatten wir dann schnell nicht nur das Produkt im Blick, sondern auch dessen Verpackung.“
Das Ergebnis: eine vegane Schokolade ohne Palmöl und gänzlich plastikfrei verpackt! Die Holzfaserfolie ist sogar kompostierbar – und das nicht nur unter industriellen Bedingungen, sondern im Heimkompost.

Auf Nachfrage berichtet Kuhlmann, dass die größten Hürden im Umstellungsprozess die Fragen von Produktsicherheit und Kompatibilität zu den bestehenden Herstellungsprozessen im Werk waren. So musste zunächst sorgfältig geprüft werden, ob die Folie aus Holzfaser garantiert, dass keine Fremdstoffe in die Schokolade eindringen können. Zusätzlich waren mehrere Tests notwendig, ob die Maschinen im Schokoladenwerk mit den Holzfaserfolien betrieben werden können. Ein Vorgang, der durchaus ein unternehmerisches Risiko darstellt. Glücklicherweise war die Umstellung jedoch erfolgreich, sodass sich auch an diesem Beispiel zeigt: Alternativen sind möglich!

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der iChoc-Serie war die Aufnahme ins Sortiment einer großen Handelskette. Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass sich der Handel seiner Verantwortung stellen und mehr Produkte mit alternativen Verpackungen bereitstellen muss. Durch diesen Erfolg war es laut Aussage von Ecofinia der nächste logische Schritt, die Alternativverpackung auch auf andere Produktserien anzuwenden. Allerdings dauerte die Umstellung beispielsweise bei der Vivani-Produktserie noch ganze 3 Jahre, da hier – anders als bei der iChoc-Serie – unterschiedliche Produkte mit unterschiedlichen Formaten verarbeitet werden mussten.

Es zeigt sich: Umstellen geht nicht von heute auf morgen. Umso wichtiger ist es deshalb, jetzt anzufangen und den Wandel einzuleiten. Bedenkt man die riesigen Mengen Plastik, die jedes Jahr produziert werden und den vielen Müll, der bereits jetzt unsere Umwelt – insbesondere die Meere – stark belastet, wird die Zeit immer knapper! Umso dankbarer sind wir den Unternehmen, die unternehmerisches Risiko nicht scheuen und mutig neue Wege gehen! Und so sagt Alexander Kuhlmann abschließend: „Sicherlich ist es manchmal ärgerlich, wenn wir sehen, dass große Konzerne die Ideen von kleineren Unternehmen wie uns übernehmen, sobald sie realisieren, dass sie umsetzbar sind und sich rentieren. Aber am Ende freuen wir uns dann doch: Schließlich leisten wir mit unserer Pionierarbeit einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz!“

Übrigens: der nächste Schritt wird laut Aussage des Unternehmens die Prüfung eines plastikfreien Monomaterials sein, sodass ggf. selbst die Holzfaserfolie überflüssig wird. Dann wäre die Schokolade möglicherweise nur noch in Papier verpackt. Wer weiß: Vielleicht gibt es ganz bald schon die nächste Andersmacher-Geschichte?!

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